Das Federal Bureau of Investigation (FBI; deutsch etwa: „Bundesamt für Ermittlung“) ist die zentrale Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika. In ihm sind sowohl Strafverfolgungsbehörde als auch Inlandsgeheimdienst der US-Bundesregierung zusammengefasst. Als Kriminalpolizei
ist sie für die Verfolgung und Verhinderung von bundesrechtlichen
Straftaten zuständig, soweit keine spezielle Zuständigkeit anderer
Strafverfolgungsbehörden, etwa des ATF oder der DEA
gegeben ist. Als Nachrichtendienst betreibt das FBI die
Vorfeldaufklärung möglicher Bedrohungen unabhängig von konkretem
Verdacht. Daneben leistet es im Wege der Amtshilfe technische Unterstützung für andere Ermittlungsbehörden.[2]
FBI sieht Anstieg rechter Gewalt //
Anstieg rechter Gewalt gegen Religionen in den USA Alltäglicher
Hass in Trumps Amerika, die antisemitische und rassistische Gewalt brutalisiert sich.
Rechte
Gewalt gegen ethnische Minderheiten und Religionen in den USA steigt
sprunghaft. Dies belegt das FBI mit beunruhigenden Zahlen. Bischöfe,
Kriminologen und Menschenrechtler besorgt der Trend schon seit einiger Zeit.
Die Jungens
der "High School" von Baraboo stehen wie auf einem Abiturfoto mit
Anzug und Krawatte gut gelaunt zusammen. Es könnte eine schöne Erinnerung sein,
wäre da nicht die zum "Sieg Heil"-Gruß ausgestreckte Hand der
Schüler. Die via Twitter verbreitete Nazi-Pose löste erst in Wisconsin, dann im
ganzen Land Empörung aus. Zumal sie folgenlos blieb.
Hassverbrechen
gegen Schwarze
Es gebe zu
wenig Wissen darüber, "was die Intention in den Herzen der Betroffenen
war", schreibt die Leiterin der Schulaufsichtsbehörde Lori Mueller. Der
Hitler-Gruß aus Versehen? In den meisten Fällen verhält es sich in den Sozialen
Medien der USA anders. Hasserfüllte Provokationen stehen dort inzwischen auf
der Tagesordnung.
Gregory Bush
drohte nicht nur. Er schritt zur Tat. Der weiße Rassist aus Kentucky erschoss
im Oktober in einem Supermarkt zwei schwarze Rentner. Zwei Hassverbrechen gegen
Schwarze, die den meisten Medien nicht mehr als eine Meldung wert schienen und
national kein größeres Echo auslöste.
Zwei
Beispiele einer schockierenden Entwicklung, die das FBI jetzt mit Zahlen
unterfüttert. Im dritten Jahr in Folge steigt die Zahl der Straftaten, die ein
rassistisches oder religiöses Motiv haben. 7.175 Hassverbrechen sind in den
Akten der Strafverfolgungsbehörden für 2017 festgehalten, gegenüber 6.121 im
Jahr 2016 - ein Anstieg um 17 Prozent. Justizminister Matthew Whitaker nennt
die Hassverbrechen-Statistik einen "Aufruf zum Handeln".
Afroamerikaner
im Fokus
Top-Zielscheibe
für Rassisten und Rechtsextreme sind oft Afroamerikaner, gegen die 2017 mehr
als 2.000 kriminelle Übergriffe registriert wurden. Eine Studie des
unabhängigen "Center for the Study of Hate and Extremist" der
California State University in San Bernadino zeigt, wie besorgniserregend der
Trend in den Metropolen ist, wo Hassverbrechen gegen Minderheiten
außergewöhnlich stark ansteigen.
Demnach lag
die gemeldete Verbrechensquote allein In New York bei 24 Prozent über dem
Vorjahr, in Philadelphia bei 50 Prozent und in der Hauptstadt Washington sogar
bei 62 Prozent. Die Zahlen sind vage, da Experten davon ausgehen, dass mehr als
die Hälfte rechtsextremistischer Taten von der Polizei nicht als solche erfasst
werden.
Im Visier
der Rechten sind auch zunehmend Latinos, die im Zusammenhang mit der
Flüchtlingsbewegung aus Mittelamerika starken Anfeindungen ausgesetzt sind.
Analysten sehen dahinter die Angst weißer Männer vor der Konkurrenz der schnell
wachsenden Bevölkerungsgruppe der Hispanics.
Bürger- und
Menschenrechtsgruppen halten Präsident Donald Trump vor, mit seiner Rhetorik
gegen Latinos und andere Minderheiten Straftäter zu motivieren. Die liberale
Organisation "Think Progress" geht davon aus, dass 42 Prozent der
rassistischen Übergriffe durch Trumps Äußerungen inspiriert seien.
Experten wie
der Kriminologe Gary LaFree sind sich sicher, dass Hass-Täter den Präsidenten
als stillschweigenden Unterstützer für ihre Sache wahrnehmen. So machte Trump
bei rechten Gewaltausbrüchen, wie etwa dem in Charlottesville 2017 gegen
Demonstranten, "beide Seiten" für die Eskalation verantwortlich. Es
seien "einige sehr gute Menschen" unter den Anstiftern, hatte sich
Trump danach geäußert.
"Rechte
Gewalttäter fangen an zu denken, dass es okay ist, Gewalt anzuwenden",
sagt LaFree.
Rassismus
für Kirche längst ein Thema
Die
erschütternde Statistik der Bundespolizei FBI kommt nur einen Monat nach dem
schlimmsten Anschlag auf Juden in der US-Geschichte.
In einer
Synagoge in Pittsburgh starben elf Juden im Kugelhagel eines Rechtsextremisten.
Allein 2017 sei die Zahl der antisemitischen Übergriffe in den USA um 57
Prozent gestiegen, dokumentiert auch die Anti-Defamation League eine Zunahme
der Gewalt - vor allem an Schulen und auf dem Uni-Campus. [Anm. Donald Trump habe den Anschlag verurteilt; Jedoch Trump hat Tage vorher im Wahlkampf - zu den Kongesswahlen, gegen den Juden Georg Soros gehetzt und ihn als Migrationssteuerer beschimpft.]
Für die
katholische US-Kirche ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit schon lange ein
Thema. Bei ihrer Herbstkonferenz in Baltimore verabschiedete sie kürzlich ihren
Hirtenbrief "Weite unsere Herzen". "Trotz vielversprechender
Schritte, die in unserem Land gemacht wurden, infiziert der hässliche Krebs des
Rassismus immer noch unsere Nation", heißt es in dem Pastoralschreiben.
Thomas Spang
(KNA)
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