Veranstaltung der
Gruppe Flaschenpost anlässlich des 45. Jahrestages des Jom-Kippur-Krieges
Vortrag und Diskussion mit Uli Krug, Anselm Meyer und Alex Carstiuc
Auf arabischer Seite wird
der Krieg
Ramadan-Krieg oder
Oktoberkrieg (
arabisch حرب
أكتوبر,
DMG Ḥarb Uktūbar oder
حرب
تشرين /
Ḥarb Tišrīn) genannt, da er während des islamischen
Fastenmonats
Ramadan
stattfand, der in jenem Jahr in den Oktober fiel. Oktoberkrieg wurde er auch in
der DDR genannt. Die DDR wollte damit ihre Solidarität mit den angreifenden arabischen Armeen
in Kommunikation mit der Okoberrevolution herrstellen. Anm. Wobei in der DDR-Fachliteratur jedoch öfter die neutrale Bezeichnung
vierter arabisch-israelischer Krieg verwendet wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jom-Kippur-Krieg
Am Morgen des
6.Oktober 1973 überfielen 530.000 von der Sowjetunion ausgebildete und
ausgerüstete Soldaten aus diversen arabischen Ländern den Staat Israel, der
dieser Aggression gegenüber vollkommen unvorbereitet war. Nach anfänglichen
großen Erfolgen der arabischen Armeen drohte dem Judenstaat der Untergang,
selbst der Einsatz von Atomwaffen wurde in dieser verzweifelten Situation zur
Verteidigung der Existenz Israels in Erwägung gezogen. Schließlich konnten die
Angreifer nur nach massiven, verlustreichen Kämpfen und der intensiven
militärischen Unterstützung durch die USA zurückgeschlagen werden. Indessen
verweigerten die europäischen Regierungen Israel die Unterstützung aus Angst
vor arabischen Gegenreaktionen. Vor allem die radikale Linke agierte spätestens
seit dem Sechs-Tagekrieg 1967 unverhohlen antisemitisch gegen den „Aggressor“
Israel. Dass die bis heute größte Bedrohung Israels – der Jom-Kippur-Krieg –
nicht im kollektiven Bewusstsein Europas und vor allem der europäischen Linken
verankert ist, ist dabei bezeichnend: Dieser Angriff auf den Judenstaat ist ein
verdrängter Krieg, widerlegt er doch das Zerrbild des von vielen Seiten
unterstützten, stets überlegenen und siegreichen Israels und die suggerierte
Opferrolle der arabischen Welt.
Die
Operation Nickel Grass (von der englischen Redewendung
Throw a nickel on the grass, etwa
Eine Münze ins Gras werfen) war eine strategische
Lufttransport-
Operation während des
Jom-Kippur-Krieges vom 12. Oktober bis zum 14. November 1973, mit der
Israel durch die
USA unterstützt wurde. Auf 567 Flügen versorgte die
US Air Force (USAF) Israel mit 22.325 Tonnen
Panzern,
Geschützen,
Munition, Versorgungsgütern aller Art sowie mit
Kampfflugzeugen. Im Einsatz waren schwere
Transportflugzeuge der Typen
Lockheed C-141 Starlifter und
Lockheed C-5 Galaxy. Die
Operation Nickel Grass trug maßgeblich dazu bei, dass die
Streitkräfte Israels
sich schnell von den anfänglichen Verlusten des Krieges erholten. Die
neunstündigen Flüge führten von der Ostküste der USA über
Atlantik und
Mittelmeer mit einer Zwischenlandung auf der portugiesischen Azoreninsel
Terceira nach Israel. Daher aus diesen und vielen anderen gilt es nur eins, die uneigeschränkte Solidarität zu Israel und den USA
Die drei Referenten beschäftigen sich
in ihren Vorträgen mit dem Verlauf des Krieges und den europäischen
Reaktionen, der antisemitischen Positionierung der Linken, den
weitreichenden arabischen und israelischen Reaktionen auf den Krieg
sowie der Bedeutung der ökonomischen Folgen für den neoliberalen Umbau
der Wirtschaft.