US-Vizepräsident Pence sprach beim Besuch in Polen mit Staatspräsident Duda. Quelle: Petr David Josek/AP/dpa |
US-Vize trifft Präsident Duda - Lob für Polen, Kritik an Deutschland
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Unter US-Präsident Trump sind die
Beziehungen zu Deutschland abgekühlt. Amerikas Verhältnis zu Polen
dagegen ist eng – das demonstriert Vizepräsident Pence bei seinem
Besuch.
US-Vizepräsident Mike
Pence hat die zunehmend engen Verbindungen der Vereinigten Staaten zum
Nato-Partner Polen unterstrichen und zugleich Kritik an Deutschland geübt.
"Polen ist einer unser wichtigsten Verbündeten und ein wichtiger Akteur in
globalen Angelegenheiten geworden", sagte Pence nach einem Treffen mit dem
polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda am Montag in Warschau.
Pence lobte
Polen dafür, das selbstgesteckte Nato-Ziel zu erfüllen, zwei Prozent des
Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aufzuwenden. Kritik gab es in dem
Zusammenhang erneut an Deutschland. Pence war kurzfristig für US-Präsident
Donald Trump eingesprungen, der seinen Polen-Besuch wegen des herannahenden
Hurrikans "Dorian" abgesagt hatte. Duda hatte Trump bei einem Besuch
im Weißen Haus im Juni persönlich zum Weltkriegsgedenken nach Warschau
eingeladen. Der Gastgeber dürfte über die Absage in letzter Minute enttäuscht
gewesen sein. Anmerken ließ er sich das am Montag im Präsidentenpalast nicht.
Duda äußerte Verständnis, und er dankte dem Vize und dessen Ehefrau Karen Pence
überschwänglich, dass sie nach Warschau gekommen waren. Die
Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Polen sind nie stärker
gewesen.
Mike Pence,
US-Vizepräsident
Pence sagte, Trump hoffe, seinen Besuch noch im Herbst
nachholen zu können. Wichtige Vereinbarungen dürften sich beide Seiten für
diese Zeit aufsparen. Am Montag stellte Pence den Polen immerhin baldige
Visafreiheit in Aussicht, ein langgehegter Wunsch Warschaus. Konkretes gab es
wenig zu verkünden. Dafür demonstrierte der polnisch-amerikanische Auftritt ein
weiteres Mal, wie eng diese Beziehung unter Trump geworden ist – während das
Verhältnis der USA zu Deutschland sich dramatisch abgekühlt hat. "Die
Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Polen sind nie stärker
gewesen", sagte Pence. Der Vizepräsident griff ein wiederkehrendes Lob
seines Chefs auf: Polen sei einer von nur sieben Nato-Staaten, die das
Zwei-Prozent-Ziel erfüllten.
Trump wirft der Bundesregierung vor, nicht genug Geld für Verteidigung
auszugeben. Er argumentiert, Deutschland überweise Milliardensummen für Gas an
Russland - und verlasse sich im Ernstfall trotzdem darauf, von den
USA verteidigt zu werden. In dasselbe Horn stieß nun auch Pence wieder.
"Es ergibt einfach keinen Sinn für die Menschen in den Vereinigten
Staaten, den Löwenanteil für die Verteidigung Europas zu tragen", sagte
er. Dann kritisierte er, Deutschland begebe sich mit der Ostsee-Pipeline Nord
Stream 2 freiwillig in Abhängigkeit von Russland. Durch die Röhren soll von
kommendem Jahr an Gas von Russland nach Deutschland fließen.
Solidarität mit Polen, Amerika und Israel
Solidarität mit Polen, Amerika und Israel